Presse-Echo 2012

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Benefizkonzert - Klassik trifft Filmmusik

Collegium Musicum im Kulturhaus Käfertal

(CoKo) Begegnete klassische Musik im vergangenen Jahr dem Jazz, so trafen in diesem Jahr Klassik und Filmmusik aufeinander.

Wie 2011 eröffnete Dirigent Mathies Andresen den musikalischen Reigen mit einer Eigenkomposition. Außergewöhnlich, experimentell und schlagzeuglastig präsentierte sich das Werk „L'être et le néant“ (Das Sein und das Nichts), als Solokonzert 2006 für Thorsten Gellings konzipiert, der das Stück großartig umsetzte. Inspirativ wirkte hierbei das philosophische Werk Jean Paul Sartres.

Einen Kontrast bildete der zweite musikalische Punkt des Abends, das „Intermezzo Sinfonico“ aus der Oper „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni: ruhig, melodisch und gefällig.

Den Abschluss der ersten Konzerthälfte bildete der Klassiker „Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Herausragend spielte die aus Japan stammende Violonistin Hiroko Tominaga ihren Solopart.

Hits aus den James-Bond-Filmen eröffneten den zweiten Programmteil. Mitreißend spielte das Collegium Musicum die Auswahl „For your eyes only“ (damals gesungen von Sheena Easton), Paul Cartneys „Live and let die“ sowie Shirley Basseys unvergessenen „Goldfinger“.

Epochal, tragend und gewaltig folgte „The Lord of the Rings“ (komponiert von Howard Shore), die Filmmusik zum Bestseller „Herr der Ringe“.

Ein besonderer musikalischer Leckerbissen kam am Ende der Veranstaltung, Bösewicht Darth Vader hielt mit John Williams „Star Wars — The Empire Strikes Back“ Einzug. Eine reife Leistung vom Collegium Musicum.

Als Zugabe präsentierte das Ensemble unter Leitung von Mathies Andresen die Titelmusik der „Muppets“. Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus.

Wie im letzten Jahr unterstützte die Interessengemeinschaft Käfertaler Vereine mit diesem Benefizkonzert in Kooperation mit den Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden in Käfertal und den jungen Musikern des Collegium Musicum soziale Projekte. Der Erlös ging an Clara — Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst, b.i.f. ambulante Dienste der Gemeindediakonie Mannheim sowie das Kinderhaus St. Laurentius Käfertal.

Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0621/738041 (Di.+ Do. 14:30 -18:00 Uhr), sonst 0621/727410, ute.mocker@kaefertal-net.de, www.kaefertal-net.de.

© Käfertaler Zeitung, November 2012




Käfertal: Collegium Musicum engagiert sich bei einem Benefizkonzert zugunsten des Kinderhauses St. Laurentius

Klassik trifft Filmmusik für einen guten Zweck

Am Schlagwerk, einem hochkant stehenden Xylophon, in Aktion.
BILD: RITTELMANN

Helle Glockenschläge klangen durch das Kulturhaus Käfertal. Das Collegium Musicum Mannheim unter der Leitung von Matthies Andresen engagierte sich bei einem Benefizkonzert. Das Ensemble ist ein Orchester der Musikhochschule Mannheim. Musikstudenten und engagierte Musiker der Region musizieren hier gemeinsam. Jedes Semester werden anspruchsvolle Stücke erarbeitet und aufgeführt.

Ein Konzert für Solo-Schlagwerk, Gesang und Sinfonieorchester aus der Feder des Dirigenten leitete den Abend ein. Leider musste es ohne Gesang stattfinden, da die Sopranistin erkrankt war.

Donnernde Pauken

Bei einem Schlagwerk handelt es sich um ein Schlaginstrument. Es ist in etwa mit einem hochkant stehenden Xylophon zu vergleichen. Neben dem wie Glocken klingenden Schlagwerk kamen donnernde Pauken, militärisch klingende Trommeln, Flöten und Streicher zum disharmonischen Einsatz. Darauf folgte das Intermezzo Sinfonico aus der Oper Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni. Sehr schön gelangen dem Orchester die lauter werdenden Passagen am Ende.

Das Konzert für Violine und Orchester in e-moll op. 64 wurde von der Solistin bravourös gespielt. Das Orchester spielte farblich differenziert und rein in flottem Tempo. Lediglich der erste Satz klang in manchen Teilen etwas schwerfällig. Außerdem spielte das Collegium Musicum Filmmusik: ein James-Bond-Medley, die Themenmusik aus The Lord Of The Rings und aus Star Wars – The Empire Strikes Back.

Der Dirigent Matthies Andresen leitet das Collegium Musicum seit 2006. Er studierte Musik, Musikwissenschaft und Germanistik und promovierte in Letzterem an der Universität Heidelberg. Seit 2011 arbeitet er am Hessischen Kultusministerium im Projektleitungsteam von Response für zeitgenössische Musik. Sein Dirigat war souverän, das Orchester folgte sehr gut. Die Modulation des Orchesters war gelungen. Besonders schön war der Schluss des Intermezzos.

Hiroko Tominaga, die Solistin des Violinkonzerts, studierte Musik in Tokio und an der Musikhochule Mannheim. Sie gewann bei internationalen Wettbewerben verschiedene Preise. Tätig war sie für das Kurpfälzische und das Württembergische Kammerorchester. Seit Sommer diesen Jahres ist sie die erste Violinistin beim Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken. Thorsten Gellings, der Solist am Schlagwerk, studierte ebenfalls Musik an derMusikhochschule Mannheim. Er arbeitete mit berühmten Solisten und Dirigenten im In- und Ausland. Er beschäftigt sich gern mit neuer Musik und ist seit 2008 für das Mannheimer Nationaltheater als Musiker und Performance-Künstler tätig.

Der Erlös des Konzerts ging an drei soziale Einrichtungen in Mannheim. Clara – Ökumenischer Kinder-und Jugendhospizdienst berät und unterstützt Familien mit einem schwer erkrankten Kind von der Diagnose bis zum Tod und darüber hinaus. b.i.f ambulante Dienste der GemeindeDiakonie Mannheim kümmert sich um Beratung von behinderten Menschen und stellt unter anderem verschiedene Wohnangebote zur Verfügung.

Das Kinderhaus St. Laurentius in Käfertal erhält jetzt eine Spende für verschiedene Anschaffungen im Bereich Musik.   kep

© Mannheimer Morgen, 12.10.2012




Lindenhof: „Collegium Musicum“ gastierte in der Johanniskirche

Wenn die Oboe erklingt, tapst die Ente im Musikstück

Von unserem Mitarbeiter Christian Hofmann

Flüstert die silberne Querflöte, sieht man bildlich einen Vogel vor dem geistigen Auge flattern. Tönt die Klarinette, streunt eine Katze vorbei. Bläst die Oboe, tapst eine Ente herum. Und brummelt das Fagott, humpelt der Großvater herbei. Musik erzählt Geschichten, das demonstrierte das Mannheimer Orchester „Collegium Musicum“ mit der Aufführung von Prokofjews „Peter und der Wolf“ in der Johanniskirche auf dem Lindenhof. Es war der zweite Anlauf des Orchesters, Kinder und Jugendliche für die Klassik zu interessieren.

Charaktervoll und einzigartig klingen die Instrumente, wenn sie richtig gespielt werden, so dass sie sich besetzten Figuren symbolisch zuordnen lassen. Im vergangenen Herbst stellte das „Collegium Musicum“, das mit der Mannheimer Musikhochschule kooperiert, in der Johanniskirche den Karneval der Tiere vor. Nun entschied sich Leiter Dr. Matthies Andresen für das russische Musikmärchen aus dem Jahre 1936.

Hörbare Spielfreude

Die Kirche war sehr gut gefüllt, weshalb viele Besucher auf die Empore ausweichen mussten. Leiter Andresen hatte an dem Abend wenig Arbeit, seine Studenten nahmen den Taktstock in die Hand, um neben „Peter und der Wolf“ auch die Werke „Soirées Musicales“ von Benjamin Britten, „Norwegische Nacht“ von Grieg und „Masques et Bergamasques“ von Fauré zu dirigieren.

In jedem geblasenen, gestrichenen oder getrommelten Ton spürten die Besucher die Spielfreude der Orchestermusiker. Imposant geriet unter dem Dirigat von Juliane Hötzer der Marsch „Allegro brillante“ in der „Soirées Musicales“, der dritte Satz bot dagegen tänzelnde Klänge.

Junge Menschen für klassische Musik begeistern, eine wichtige Aufgabe, die auch bereits das Traditionslabel „Deutsche Grammophon“ angeht, nämlich in der Konzertreihe „Yellow Lounge“, in Anspielung auf die Erkennungsfarbe der Plattenfirma. Auf diese Weise bringt die Grammophon Klavierpräludien und Chorwerke in Berliner Technoclubs, um die junge Generation zu erreichen. Nicht im steifen Konzertsaal, sondern in lockerer Clubatmosphäre, manchmal vermengt mit Synthesizerklängen. Von Bach bis Philipp Glass.

Klingendes Märchen

Das finale Musikmärchen „Peter und der Wolf“ dirigierte Juheon Han, ein südkoreanischer Student. Juheon Han lässt sich zum Operndirigenten ausbilden. Eines der schwierigsten Fächer, die es im Musikstudium gibt. Denn wer sich in der umkämpften Opernbranche hinter dem Pult etablieren möchte, muss durch seine Begabung hervorstechen. Ein Bekannter von Juheon Han hatte ebenfalls in Mannheim studiert, so kam der Kontakt nach Deutschland zustande.

Von Haus aus ist Leiter Dr. Matthies Andresen Sprachwissenschaftler, sein Germanistikstudium schloss er mit einer Doktorarbeit über Goethe-Figuren aus den Wilhelm-Meister-Romanen ab. Und so kommt es, dass Andresen nicht nur an der Musikhochschule in der Innenstadt lehrt, sondern auch am Lampertheimer Lessing-Gymnasium unterrichtet.

Das nächste Konzert des „Collegium Musicum“ ist für Juni angesetzt, dann möchte das junge Orchester Filmmusiken von James Bond, Star Wars und der Muppet-Show zu Gehör bringen. „Mit den Muppets bin ich als Kind aufgewachsen. Und gerade ist ja ein neuer Kinofilm draußen, da passt das sehr gut“, erklärte Leiter Dr. Matthies Andresen.

Mannheimer Morgen 01. Februar 2012

© Morgenweb.de, http://www.morgenweb.de/region/mannheim/stadtteile/lindenhof/20120201_mmm0000002790209.html.


     
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